Blieskastel (ots) – Durch die Einbindung von Elektrofahrzeugen in das h\u00e4usliche Stromnetz Stromkosten senken, die Netzstabilit\u00e4t erh\u00f6hen und gleichzeitig das Klima schonen – diese Vision verfolgen die Hager Group und AUDI AG im Rahmen eines innovativen Forschungsprojekts.<\/p>\n
Im ersten Halbjahr 2020 lag der \u00d6kostromanteil gemessen am gesamten Strommix in Deutschland erstmals bei \u00fcber 50 Prozent. Mit diesem steigenden Anteil w\u00e4chst aber auch ein Grunddilemma regenerativer Energietr\u00e4ger: Sie liefern nicht immer dann Strom, wenn man ihn gerade braucht und umgekehrt fehlt es an Sonnentagen und in Starkwindphasen h\u00e4ufig an Kapazit\u00e4ten, um die erzeugte Energie zu speichern. Die Hager Group und die AUDI AG haben gemeinsam einen Forschungsansatz entwickelt, der einen entscheidenden Beitrag zur L\u00f6sung dieses Dilemmas leisten k\u00f6nnte: das bidirektionale Laden zu Hause – in Fachkreisen als Vehicle to Home bekannt oder kurz V2H.<\/p>\n
Die Idee ist ebenso einfach wie genial: Die Hochvolt-Batterie des Elektrofahrzeugs wird dabei nicht nur \u00fcber das h\u00e4usliche Stromnetz geladen, um als Energiequelle f\u00fcr den Fahrbetrieb zu dienen, sondern auch als dezentrales Speichermedium f\u00fcr das Stromnetz genutzt. „Die Batterie eines E-Autos kann etwa so viel Energie speichern, wie ein Durchschnittshaushalt in einer Woche ben\u00f6tigt“, verdeutlicht Ulrich Reiner, E-Mobility-Experte der Hager Group, die potenziellen Speicherkapazit\u00e4ten.<\/p>\n
Theoretisch kann die Hochvolt-Batterie eines Elektroautos mit der neuartigen Ladeinfrastruktur k\u00fcnftig \u00fcber jeden Hausanschluss nicht nur ge- sondern auch ins Stromnetz entladen werden. Immobilienbesitzer, die auf ihrem Dach PV-Strom erzeugen, k\u00f6nnen ihn in ihrem Fahrzeug speichern und bei Bedarf ins Geb\u00e4ude abgeben. Diesen Vorgang bezeichnet man als bidirektionales Laden zu Hause oder auch Vehicle to Home (V2H). „V2H hat gro\u00dfes Potential die Stromkosten des Hausbesitzers zu senken und sowohl die Netzstabilit\u00e4t als auch Versorgungssicherheit im Falles eines Blackouts zu erh\u00f6hen“, erkl\u00e4rt Ulrich Reiner. „Die Batterie von tausenden von Elektrofahrzeugen zu nutzen, um einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ist eine Vision, die uns von Anfang an fasziniert hat.“<\/p>\n
Technisch anspruchsvolles Vorhaben<\/p>\n
Doch was sich in der Theorie einfach anh\u00f6rt, erfordert in der Praxis eine hohe technische Intelligenz und das abgestimmte Zusammenspiel verschiedener technischer Komponenten – wie das Gemeinschaftsprojekt der Hager Group und Audi zeigt:<\/p>\n
Das technische Know-how der Ladeinfrastruktur f\u00fcr die V2H-Nutzung der Batterie des Fahrzeug-Prototypen auf Basis des Audi e-tron als Energiespeicher steuert die Hager Group bei, deren Tochterunternehmen E3\/DC seit Jahren mit dem Photovoltaik-Hauskraftwerk erfolgreich im Markt ist. F\u00fcr ein alltagstaugliches bidirektionales Laden braucht es jedoch noch einiges mehr: Zum Beispiel ein intelligentes Haus-Energiemanagement, das sicherstellt, dass Energie dann mit dem Fahrzeug ausgetauscht wird, wenn die Sonne scheint oder im Geb\u00e4ude Strom ben\u00f6tigt wird, und nat\u00fcrlich eine Ladestation. Auch hierf\u00fcr konnte die Hager Group L\u00f6sungen aus ihrem Produkt-Portfolio bieten. Die amerikanische Partnerfirma IoTecha unterst\u00fctzte etwa bei der Umsetzung des Ladestandards CCS.<\/p>\n
Alltagstauglichkeit im Fokus der Entwickler<\/p>\n
Einen gro\u00dfen Stellenwert legten die Entwickler auf die Alltagtauglichkeit.<\/p>\n
„Die Erhaltung der Mobilit\u00e4t steht f\u00fcr uns im Mittelpunkt. Um das bidirektionale Laden alltagstauglich zu gestalten, muss sich der Kunde daher nicht einschr\u00e4nken“, beschreibt Dehm den Entwicklungsfokus. „Das intelligente Lademanagement steuert die optimale Nutzung der Batterie und maximiert damit die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems. F\u00fcr den Kunden ist die Bedienung denkbar einfach – Auto anstecken und der Rest passiert automatisch.“<\/p>\n
Beitrag zum Gelingen der Energiewende<\/p>\n
„Immer mehr Hausbesitzer werden k\u00fcnftig eine Autobatterie in der Garage oder vor der Haust\u00fcr haben, in der sich die selbsterzeugte Energie aus der hauseigenen PV-Anlage speichern l\u00e4sst“, ist Ulrich Reiner von der Zukunftsf\u00e4higkeit des Projekts \u00fcberzeugt. Durch die Kombination einer PV-Anlage mit Hauskraftwerk plus Fahrzeugbatterie k\u00f6nnen Hausbesitzer k\u00fcnftig tagelang energieautark wirtschaften, dabei gleichzeitig das Stromnetz entlasten und somit einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.<\/p>\n
\u00dcber die Hager Group<\/p>\n
Die Hager Group ist ein f\u00fchrender Anbieter von L\u00f6sungen und Dienstleistungen f\u00fcr elektrotechnische Installationen in Wohn-, Industrie- und Gewerbeimmobilien. Das Leistungsspektrum reicht von der Energieverteilung \u00fcber die Leitungsf\u00fchrung und Sicherheitstechnik bis zur intelligenten Geb\u00e4udesteuerung.<\/p>\n
Als unabh\u00e4ngiges, inhabergef\u00fchrtes Familienunternehmen mit Sitz in Blieskastel, Deutschland, geh\u00f6rt die Hager Group zu den Innovationsf\u00fchrern der Branche. 11.500 Mitarbeiter erwirtschaften einen Umsatz von rund 2 Milliarden Euro. Komponenten und L\u00f6sungen werden an 22 Standorten rund um den Globus produziert, Kunden in 120 L\u00e4ndern der Erde setzen auf sie.<\/p>\n
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