{"id":68672,"date":"2021-01-30T14:06:15","date_gmt":"2021-01-30T13:06:15","guid":{"rendered":"https:\/\/www.autoopen.de\/?p=68672"},"modified":"2021-01-30T14:06:15","modified_gmt":"2021-01-30T13:06:15","slug":"autostadt-story-bugatti-type-57-atlantic-eine-ikone-voller-raetsel-3","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.autoopen.de\/68672\/autostadt-story-bugatti-type-57-atlantic-eine-ikone-voller-raetsel-3\/","title":{"rendered":"Autostadt Story: Bugatti Type 57 Atlantic – eine Ikone voller R\u00e4tsel"},"content":{"rendered":"

Im ZeitHaus der Autostadt in Wolfsburg befindet sich eine Rekonstruktion des Bugatti Type 57 Atlantic. Dabei handelt es sich um einen echten Type 57 – mit einer perfekt nachgefertigten Atlantic-Karosserie. Er gilt als Design-Ikone und vielleicht sch\u00f6nster Sportwagen der Welt. Der Text von Jens Meiners ist in der Ausgabe November\/Dezember 2020 des Magazins AUTO STADT & LEBEN erschienen.<\/span><\/p>\n

Nichts ist zu sch\u00f6n, nichts ist zu teuer: Nach dieser Maxime richtete der geniale Automobilkonstrukteur Ettore Bugatti sein ganzes Leben aus. Der Nachwelt hinterlie\u00df er einige der anspruchsvollsten und sch\u00f6nsten Automobile aller Zeiten. Doch – selbst unter diesen nimmt der Bugatti Type 57 „Atlantic“ noch eine Sonderstellung ein.<\/p>\n

Es sind oft die Tr\u00e4ume der Kindheit, die Sammler und Automobilliebhaber befl\u00fcgeln. Und so m\u00fcsste das Interesse an den historischen Sportwagen von Bugatti eigentlich langsam nachlassen: Viele wichtige Oldtimer der Els\u00e4sser Manufaktur sind bereits vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Doch bei dieser Marke ist alles anders. Design und Konstruktion sind so au\u00dfergew\u00f6hnlich, dass ihre auratische Wirkung noch nach mehr als 80 Jahren unver\u00e4ndert anh\u00e4lt. Es f\u00e4llt schwer, unter der Vielzahl der bedeutenden Bugatti Modelle, die traditionell lediglich mit einer lakonischen Nummer bezeichnet wurden, die herausragenden Typen zu identifizieren.<\/p>\n

Sicher geh\u00f6rt der leichte Rennwagen Type 35 dazu, auch der Type 50 mit seiner ungemein modernen Dachform – oder der in immerhin 800 Einheiten gebaute Type 57. Unter der letztgenannten Baureihe ragt eine Variante turmhoch empor: der Type 57 Atlantic, nur viermal gebaut, drei davon existieren noch. Die Bezeichnung Atlantic erhielt das Coup\u00e9 zu Ehren des Fliegerhelden Jean Mermoz, der 1936 bei dem Versuch einer Atlantik\u00fcberquerung ums Leben kam. Stilistisch abgeleitet ist der Type 57 Atlantic vom verschollenen Type 57 C A\u00e9rolithe aus dem Jahr 1934. Von diesem hat er die charakteristische Kammlinie \u00fcbernommen, die sich von der Motorhaube \u00fcber das Dach bis ins Heck fortsetzt. Beim A\u00e9rolithe gab es einen technischen Grund daf\u00fcr: Der verwendete Werkstoff Elektron, eine Aluminium-Magnesium-Legierung, lie\u00df sich nicht schwei\u00dfen, sondern nur vernieten. Beim zwei Jahre sp\u00e4ter lancierten Type 57 Atlantic mutierte das nunmehr technisch \u00fcberfl\u00fcssige Merkmal zum blo\u00dfen Gestaltungselement. Der K\u00fchlergrill wirkt harmonischer als beim A\u00e9rolithe, die Proportionen bleiben mit der langen Motorhaube sowie dem rundlichen und nach hinten abfallenden Dach dramatisch.<\/p>\n

Wie kaum ein anderes Fahrzeug repr\u00e4sentiert der Bugatti Type 57 Atlantic mit sinnlichen Proportionen, schwungvollen Formen und reduzierter Opulenz das Formenrepertoire des Art D\u00e9co. Dabei stehen die technischen Reize den optischen in keiner Weise nach: Der 3,3 Liter Achtzylinder-Reihenmotor<\/a><\/span> leistet in seiner per Kompressor aufgeladenen Form rund 200 PS, und das bedeutet eine Spitzengeschwindigkeit von mindestens 200 Stundenkilometern. Damals war das ein geradezu unglaublicher Wert. Lediglich vier Autos haben das Werk verlassen, sie alle hatten eine bewegte Geschichte. Der erste Type 57 Atlantic, der einzige ohne Kompressor, wurde an den Londoner Bankier Baron Victor Rothschild ausgeliefert; der Wagen erlitt 1941 einen Motorschaden<\/a><\/span> und kam 1971 in die H\u00e4nde eines US-Sammlers. Heute steht er im kalifornischen Mullin Automotive Museum<\/a><\/span>. Das zweite Fahrzeug, bekannt als „La Voiture Noire“, geh\u00f6rt Ettore Bugattis Sohn Jean pers\u00f6nlich; es diente als Foto- und Ausstellungsmodell und wurde immer wieder an Rennfahrer verliehen. Doch bereits 1941, f\u00fcnf Jahre nach der Fertigstellung, verliert sich die Spur. Angeblich wurde das Auto nach Bordeaux verschifft, um es vor der deutschen Besatzungsmacht in Sicherheit zu bringen; m\u00f6glicherweise ist es beim Transport untergegangen. Doch einige Liebhaber lassen sich nicht von der Schatzsuche abbringen: Vielleicht schlummert die Preziose noch in irgendeiner franz\u00f6sischen Scheune…<\/p>\n

Im dritten Type 57 Atlantic, der an den Pariser Unternehmer Jacques Holzschuh ausgeliefert wurde, kam der Zweitbesitzer Rene Chatard 1955 bei einem schweren Ungl\u00fcck an einem Eisenbahn\u00fcbergang ums Leben. Das Auto wurde jahrelang eingelagert, erst mehr als ein Jahrzehnt sp\u00e4ter begann eine aufw\u00e4ndige Restaurierung mit einer gro\u00dfen Zahl von Nachfertigungen. Heute pr\u00e4sentiert sich das Auto<\/a><\/span> in perfektem Zustand. Das vierte Exemplar wurde zwei Jahre nach seinen Schwestermodellen gebaut, n\u00e4mlich 1938, und zun\u00e4chst an den britischen Tennisspieler Richard B. Pope verkauft. Seit 1988 geh\u00f6rt es Ralph Lauren, Gr\u00fcnder des gleichnamigen Unternehmens f\u00fcr Konfektionswaren der gehobenen Preisklasse. Mit seiner kompakten, f\u00fcr die damalige Zeit \u00fcberaus modernen und kraftvollen Form inspiriert der Type 57 Atlantic das Sportwagendesign bis heute, ganz besonders bei der Marke Bugatti. Die Kammlinie ist stilpr\u00e4gend geworden, und der Type 57 Atlantic hat zuletzt zwei Einzelst\u00fccke inspiriert: eine 2015 entstandene, kompakte und fast unbekannte Studie mit V8-Motor – und den 2019 gezeigten Solit\u00e4r „La Voiture Noire“, der einen Preis von 19 Millionen Euro erzielt haben soll.<\/p>\n

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