{"id":70108,"date":"2021-04-27T17:18:36","date_gmt":"2021-04-27T15:18:36","guid":{"rendered":"https:\/\/www.autoopen.de\/?p=70108"},"modified":"2021-04-27T17:18:36","modified_gmt":"2021-04-27T15:18:36","slug":"50-kilometer-zukunft-eine-reise-in-die-geschichte-des-volkswagen-t2-elektro-bulli","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.autoopen.de\/70108\/50-kilometer-zukunft-eine-reise-in-die-geschichte-des-volkswagen-t2-elektro-bulli\/","title":{"rendered":"50 Kilometer Zukunft: Eine Reise in die Geschichte des Volkswagen T2 Elektro-Bulli"},"content":{"rendered":"

Wolfsburg (ots)<\/span> Ein vollelektrischer Volkswagen Bulli T2, Jahrgang 1979 – gibt es eine sch\u00f6nere Verbindung zwischen Markenhistorie und elektrischer Zukunft? Tats\u00e4chlich wurden von diesem Fahrzeug rund 120 Einheiten gebaut.<\/h2>\n

Eines davon geh\u00f6rt dem ZeitHaus der Autostadt und wurde vor zwei Jahren aufwendig restauriert. Eine Reise in die Geschichte eines einzigartigen Exponats. Der Text von Jens Meiners ist in der Ausgabe April\/Mai\/Juni 2021 des Magazins AUTO STADT & LEBEN erschienen.<\/p>\n

Volkswagen und Elektromobilit\u00e4t – da denken viele an Zukunft. Doch auch beim Blick zur\u00fcck, m\u00f6glich zum Beispiel im ZeitHaus der Autostadt, tauchen elektrisch angetriebene Fahrzeuge auf. Der Grund: Wenn es um alternative Antriebe geht, war Volkswagen immer wieder Vorreiter. Zum Beispiel 1970, als sich der Wolfsburger Konzern mit dem Elektrokonzern Bosch, dem Energieversorger RWE und dem Batteriehersteller Varta zusammentat. Der legend\u00e4re Bulli der Generation T2 entstand als vollelektrisches Fahrzeug mit damals beachtlichen 50 Kilometern Reichweite. 120 Exemplare wurden ab 1972 weitgehend in Handarbeit gebaut.<\/p>\n

Zeitreise in die Vergangenheit<\/h2>\n

Fast ein halbes Jahrhundert sp\u00e4ter, im Jahr 2019, wurde eines der wenigen erhaltenen Exemplare f\u00fcr eine Promotion-Tour in Asien ben\u00f6tigt. Das ZeitHaus besitzt einen solchen Elektro-T2, Jahrgang 1979. Nur fahrbereit war er leider nicht mehr. Daher ging Museumsleiter Andreas Hornig ans Werk. Nachdem zun\u00e4chst ein Entwicklungsdienstleister mit der Restaurierung betraut wurde, fand Hornig kundige Experten beim Fraunhofer-Institut f\u00fcr Energiewirtschaft und Systemtechnik in Kassel. Professor Marco Jung \u00fcbernahm die Projektleitung, ein Team um Roland Gaber kniete sich tief in die Technik hinein. Seit 1990 befasst sich Gaber mit E-Autos von Volkswagen, damals f\u00fcr Siemens – von dort kamen die Elektromotoren. Und er erinnerte sich: Obwohl die Produktion des T2 l\u00e4ngst eingestellt worden war, liefen noch etliche Exemplare im Werkverkehr.<\/p>\n

Die Restaurierung wurde zur Zeitreise in die Geschichte des Elektroantriebs, denn die Technik hatte sich l\u00e4ngst v\u00f6llig gewandelt. Vor allem in Bezug auf den Energiespeicher: Die im Fahrzeugboden angebrachten Bleibatterien wogen fast eine Tonne. Man konnte sie zur Wartung mit einem Gabelstapler herausziehen; im Prinzip handelte es sich um ein Wechselbatterie-Konzept.<\/p>\n

Auch sonst war der Wartungsbedarf nicht unerheblich. Die Steuerung des Elektromotors erwies sich „aus heutiger Sicht als sehr st\u00f6ranf\u00e4llig, es gab auch Verschlei\u00df“, so Gaber. Volkswagen setzte beim T2 noch auf „Klappertechnik“, also eine festverdrahtete Steuerung; die Stromrichter waren von Hand gebaut, die Widerst\u00e4nde aufgel\u00f6tet. Das Fahrzeug operiert mit 144 Volt, der von Siemens gebaute Gleichstrom-Motor leistet 15 Kilowatt, was 22 PS entspricht. Erst seit dem elektrischen Golf der dritten Generation setzt Volkswagen auf Wechselstrom-Motoren.<\/p>\n

Originalit\u00e4t hat Vorrang<\/h2>\n

F\u00fcr Jung und Gaber stand fest: Man wird die alte Technik wieder zum Laufen bringen. Unter Zuhilfenahme alter Schaltpl\u00e4ne wurde jedes Bauteil gepr\u00fcft, die Stecktechnik repariert, Kontakte und Schraubverbindungen gereinigt. „Zwei Wochen lang haben wir erst einmal alles saubergemacht“, lacht Jung. Sie h\u00e4tten es sich auch leichter machen k\u00f6nnen. „Nat\u00fcrlich kann man auch einfach Gabelstapler-Technik in die T2-H\u00fclle stecken“, sagt Gaber. „Aber das w\u00e4re Blendwerk.“ Am Ende lief der T2 wieder perfekt und der taubenblaue Klassiker trat bei einer Vorstandspr\u00e4sentation auf – ein starkes Symbol f\u00fcr die Innovationskraft der Marke.<\/p>\n

Wie f\u00e4hrt sich der Elektro-Transporter? Gar nicht schlecht, doch aus heutiger Sicht eher beh\u00e4big, findet Gaber. Und berichtet, die Fahrzeuge seien vorwiegend im Flachland bewegt worden; bei einer Geschwindigkeit von 80 bis 90 km\/h war Schluss. Wenn doch mal eine Gef\u00e4llstrecke absolviert wurde, mussten sie darauf achten, die Drehzahlgrenze des Motors nicht zu \u00fcberschreiten. Den R\u00fcckw\u00e4rtsgang legt man per Schalter ein. Gaber: „Ich erinnere mich gut daran, denn der musste bei der Restaurierung ersetzt werden.“<\/p>\n

Nach der Promotion-Tour in Asien kehrte der Transporter wieder ins ZeitHaus zur\u00fcck. Dort wartet der Elektro-Pionier – der Urahn des elektrischen Bullis ID. Buzz, der ab 2022 in Hannover vom Band laufen wird – nun in fahrbereitem Zustand auf seine n\u00e4chste Ausfahrt.<\/p>\n

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