Berlin (ots) – Die hohe Kaufpr\u00e4mie f\u00fcr Elektroautos bringt den Markt f\u00fcr Gebrauchtwagen durcheinander. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin CAPITAL in seiner neuen Ausgabe (8\/2021, EVT: 15.7.). W\u00e4hrend das Interesse der K\u00e4ufer an neuen Batterieautos gro\u00df ist, lassen sich gebrauchte wegen des geringen Preisunterschieds kaum noch absetzen. Nach einer Studie der Deutschen Automobil Treuhand (DAT), eines Datendienstleisters der Autoindustrie, geben 52 Prozent der im Juni befragten deutschen Autoh\u00e4user an, sie w\u00fcrden gebrauchte Elektroautos „nur mit starken Nachl\u00e4ssen“ los.<\/p>\n
„Die F\u00f6rderpr\u00e4mien dr\u00fccken die Restwerte der gebrauchten Elektroautos nach unten“, sagt Andreas Radics, Executive Partner der auf Autothemen spezialisierten Beratung Berylls. „Das ist vor allem f\u00fcr \u00e4ltere Modelle ein Problem.“<\/p>\n
Die aus den Fugen geratenen Preise stellen ein etabliertes System infrage: Bisher konnten Autok\u00e4ufer und -h\u00e4ndler relativ gut kalkulieren, wie viel ein Wagen nach vier oder f\u00fcnf Jahren und etwa 80 000 Kilometern auf dem Tacho noch wert sein wird. Nun aber k\u00f6nnen Neuwagenk\u00e4ufer bei E-Autos einen Preisabschlag von bis zu 9 000 Euro netto erzielen. Damit schrumpft der Abstand zu gebrauchten Modellen, f\u00fcr die keine F\u00f6rderung gezahlt wird. Hinzu kommt, dass bei E-Autos die Innovationen bei Software und Batterien so schnell kommen, dass neue Wagen schneller veralten.<\/p>\n
Eine weitere Absurdit\u00e4t der neuen Elektrowelt zeigt sich auf dem Leasingmarkt: Aktuell werden Neuwagen \u00fcber Leasingvertr\u00e4ge mit sehr niedrigen Raten vertrieben. Da diese Raten mit den erwarteten Restwerten kalkuliert werden, sollten sie bei sinkenden Restwerten in die H\u00f6he gehen. Das allerdings findet nicht statt. „Der Antrieb, Elektroautos abzusetzen, ist so hoch, dass die Preise im Sinkflug sind“, sagt Lukas Steinhilber, Chef der Leasing-Plattform Vehiculum. „Einer wirtschaftlichen Logik folgt das nur bedingt.“ Nach einer Analyse von Vehiculum sind die Angebote f\u00fcr E-Autos zuletzt sogar noch g\u00fcnstiger geworden – w\u00e4hrend sie bei Verbrennern stabil blieben. Der Grund: Die Autohersteller dr\u00fccken Elektroautos in den Markt, um die EU-Abgasvorgaben zu erf\u00fcllen. „Das oberste Ziel der Hersteller und Importeure ist es, die CO2-Grenzwerte f\u00fcr die Neuzulassungen einzuhalten. Sonst drohen Strafzahlungen“, sagt Martin Weiss, Leiter der DAT-Fahrzeugbewertung. „Hierbei helfen ihnen sicher attraktive Leasingraten.“<\/p>\n
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