{"id":82978,"date":"2022-03-24T15:24:32","date_gmt":"2022-03-24T14:24:32","guid":{"rendered":"https:\/\/www.autoopen.de\/?p=82978"},"modified":"2022-03-24T15:24:32","modified_gmt":"2022-03-24T14:24:32","slug":"psychotherapeuten-fordern-verlaengerung-der-video-psychotherapien","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.autoopen.de\/82978\/psychotherapeuten-fordern-verlaengerung-der-video-psychotherapien\/","title":{"rendered":"Psychotherapeuten fordern Verl\u00e4ngerung der Video-Psychotherapien"},"content":{"rendered":"

Die Beendigung der unbegrenzten Videosprechstunde ist aus Sicht der Psychotherapeuten ein Fehler. Offener Brief an die Kassen\u00e4rztliche Bundesvereinigung.<\/p>\n

In einem offenen Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Kassen\u00e4rztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen ruft der Vorsitzende des Deutschen Psychotherapeuten Netzwerks (DPNW) Dieter Adler dazu auf, die Sonderregelung zum unbegrenzten Einsatz von Videosprechstunden in der Psychotherapie fortzuf\u00fchren.<\/p>\n

o\tBedarf an psychischen Hilfen ist gr\u00f6\u00dfer denn je
\no\tInfektionsgeschehen verhindert h\u00e4ufig pers\u00f6nliche Behandlungen
\no\tKinder und Jugendliche sind am st\u00e4rksten betroffen vom Wegfall
\no\tNeue digital Behandlungswelt kann nicht einfach r\u00fcckg\u00e4ngig gemacht werden
\no\tVideosprechstunden sind der beste Infektionsschutz<\/p>\n

Mit dem Auslaufen der Corona-Sonderregelungen zum 31.03.2022 endet auch die Sonderregelung zum unbegrenzten Einsatz von Psychotherapie-Videosprechstunden. Damit d\u00fcrften zuk\u00fcnftig maximal 20 Prozent der Patienten per Video therapiert und abgerechnet werden.<\/p>\n

In seinem offenen Brief schreibt Adler: „Wir halten dies f\u00fcr einen falschen Schritt zur falschen Zeit. Wir alle wissen, dass psychische Belastungen und Erkrankungen in der Pandemie und auch durch den Ukraine-Krieg zugenommen haben. Der Bedarf ist gr\u00f6\u00dfer denn je. Hinzu kommen besondere Problemstellungen von Patienten, die wegen Corona oder Impfauflagen oder Vorerkrankungen keine normalen Psychotherapie-Sitzungen besuchen k\u00f6nnen. All diese Patienten fallen am 01.04.2022 durchs Raster und stehen ohne jegliche seelische Behandlung dar. Das ist insbesondere f\u00fcr instabile Patienten ein gro\u00dfes Ungl\u00fcck. Jetzt, wo sie es am n\u00f6tigsten haben, stehen Sie ohne jede seelische Unterst\u00fctzung dar. Wir k\u00f6nnen das als verantwortungsvolle Psychotherapeuten nicht mittragen. Das ist ein Fehler!“<\/p>\n

Weiter f\u00fchrt Adler aus, dass es Patientengruppen gibt, die besonders hart vom Wegfall der Videosprechstunden betroffen w\u00e4ren, dazu geh\u00f6ren:<\/p>\n

–\tungeimpfte Patientinnen und Patienten (dies hat oft krankheitsbedingte Ursachen)
\n–\tJugendliche in Jugendhilfeeinrichtungen, die h\u00e4ufig in Quarant\u00e4ne geraten
\n–\tPatientinnen und Patienten, die Familienmitglieder im eigenen Haushalt sch\u00fctzen m\u00fcssen
\n–\tPatientinnen und Patienten im l\u00e4ndlichen Raum, die keinen fahrbaren Untersatz besitzen und in D\u00f6rfern leben, die unzureichend angebunden sind an den \u00f6ffentlichen Personennahverkehr
\n–\tKinder und Jugendliche mit berufst\u00e4tigen Eltern, die ihre Kinder nicht fahren k\u00f6nnen
\n–\tPatienten und Behandler mit Vorerkrankungen (z.B. Auto-Immun-Erkrankungen), die sich selbst – trotz Impfungen – sch\u00fctzen m\u00fcssen. <\/p>\n

Digitale Strukturen im Patienten-Behandler-Verh\u00e4ltnis lassen sich nicht einfach zur\u00fcckdrehen
\nDer DPNW-Vorsitzende beschreibt die neuen Realit\u00e4ten: „Wir haben in den letzten zwei Jahren ein neues Kapitel aufgeschlagen durch den Einsatz digitaler M\u00f6glichkeiten. Damit haben wir Strukturen im Patienten-Behandler-Verh\u00e4ltnis geschaffen, die sich nicht einfach so von jetzt auf gleich zur\u00fcckdrehen lassen. Ob wir das gut finden oder nicht. Wir halten die pers\u00f6nliche Sitzung nach wie vor f\u00fcr den K\u00f6nigsweg. Aber es l\u00e4sst sich nicht wegdiskutieren, dass durch die Pandemie neue Behandlungsszenarien entstanden sind, mit denen wir umgehen m\u00fcssen.“ <\/p>\n

Sollte der Wegfall der Sonderreglung kommen, so ist Adler \u00fcberzeugt, entfallen viele bestehende und helfende Psychotherapien von jetzt auf gleich. <\/p>\n

Adler meint: „Dies ist umso unverst\u00e4ndlicher angesichts der h\u00f6chsten Inzidenzen seit Pandemiebeginn in Deutschland und der Tatsache, dass aktuell am meisten positive Covid 19-Befunde bei Kindern und Jugendlichen vorkommen. Leider die bis dato am wenigsten komplett geimpfte Bev\u00f6lkerungsgruppe. Wir w\u00fcnschen uns, dass Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten entscheiden k\u00f6nnen, ob und wie viele Therapiestunden via Video angeboten werden. Diese kennen die Lebensumst\u00e4nde ihrer Patienten am besten und k\u00f6nnen so flexibel auf die aktuellen Problemlagen reagieren. Die Videotherapie ist der beste Infektionsschutz.“<\/p>\n

Der drittgr\u00f6\u00dfte deutsche Psychotherapeutenverband appelliert an den KBV-Vorsitzenden Gassen: „Bitte beziehen Sie unsere Berichte aus der Praxis mit in Ihre Entscheidungsfindung ein. Sie haben die Macht, das zu \u00e4ndern. Wir alle haben eine anstrengende und belastende Zeit hinter uns. Keiner ist davon verschont geblieben. Das, was uns hilft ist die Mitmenschlichkeit. Und das, was uns hilft, ist die Kontinuit\u00e4t von pers\u00f6nlichen, famili\u00e4ren, freundschaftlichen und therapeutischen Beziehungen. Lassen Sie uns das Miteinander aufrechterhalten!“<\/p>\n

\u00dcber den Verband
\nDas „Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk – Kollegennetzwerk Psychotherapie“ (DPNW) wurde am 02.05.2019 in Bonn gegr\u00fcndet. Es hat \u00fcber 2.000 Mitglieder und 12.000 Abonnenten seines Freitags-Newsletters. Damit ist der DPNW drittgr\u00f6\u00dfter Berufsverband im Bereich Psychotherapie. Der Vorstand besteht aus: 1. Vorsitzender: Dipl.-Psych. Dieter Adler, 2. Vorsitzende: Dipl.-Psych. Claudia Reimer, Kassenwart: Dipl.-Psych. Robert Warzecha. Mehr unter: www.dpnw.de<\/a> $\"\"$ <\/p>\n

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Verantwortlicher f\u00fcr diese Pressemitteilung:<\/p>\n

Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW)
Herr Dieter Adler
Siebengebirgsstra\u00dfe 86
53229 Bonn
Deutschland<\/p>\n

fon ..: 0228-7638203-0
web ..: http:\/\/dpnw.de<\/a>
email : presse@dpnw.info<\/p>\n

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Pressekontakt:<\/p>\n

Hanfeld PR
Herr Ulrich Hanfeld
Konstantinstra\u00dfe 31
53179 Bonn<\/p>\n

fon ..: 01751819772
web ..: http:\/\/www.hanfeld-pr.de#<\/a>
email : mail@hanfeld-pr.de<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Die Beendigung der unbegrenzten Videosprechstunde ist aus Sicht der Psychotherapeuten ein Fehler. Offener Brief an die Kassen\u00e4rztliche Bundesvereinigung.<\/p>\n